Rückblick auf unserer erstes Projekt "Struktur&Ausbruch" (2019)


Ein Tanztheater zwischen Tanz und Architektur

(co) Thomas Leibe
(co) Thomas Leibe

Ein Theatererlebnis der besonderen Art, denn unsere Bühnen sind außergewöhnliche Bauwerke der Architektur der Moderne. Passend zum Bauhaus-Jubiläum sind unsere Vorstellungen in historischen Bauwerken des Bauhaus-Stils. Diese Orte erwecken wir zu neuem Leben und lassen unser Publikum diese Räume aus neuen Perspektiven entdecken. Unser Tanztheater verbindet den architektonischen Raum mit der Choreografie. In der Fachsprache wird solch eine Verbindung als "site specific dance theatre" bezeichnet. Die Besonderheiten des Raumes gehen dabei mit der Choreografie eine untrennbare Symbiose ein.


Unser Tanztheater

In unserem Tanzstück geht es um grundlegende menschlichen Themen. Darum, was uns als Mensch ausmacht und um das glücklich - Sein - wollen.

 

Wir haben Bedürfnisse und Wünsche, Träume und Sorgen.

Wir sind nicht EINFACH, nicht klar STRUKTURIERT, nicht LINEAR

sondern KOMPLEX und SINNLICH.

Komplex.

Unsere Gedanken sind oft verworren,

unsere Bedürfnisse wechselhaft

und wir sind stets auf der Suche

 

und ganz und gar,

mit allen Sinnen

genießen wir jene wunderbaren

MOMENTE DES SEINS,

in denen wir MIT DER WELT EINS sind

und in denen unser DASEIN mit dem Moment,

in ZEIT und RAUM zu VERSCHMELZEN beginnt.

 

Diese Gedanken stehen am Anfang unseres Probenprozesses und stehen der klaren Struktur der Bauhaus-Räume entgegen. Oder nicht? Wir haben Fragen, die wir theatral beantworten wollen, denn neben der Entwicklung unseres Tanztheaters verfolgen wir mit unserem Projekt ein Experiment.


Unser theatrales Experiment an den Orten der Bauhaus-Zeit

Was passiert mit unserer Choreografie an den verschiedenen Orten der Architektur der Moderne? Welchen Einfluss hat die Architektur des Raumes auf unser Stück?

Wir gehen davon aus, dass jeder Raum eine andere Grundstimmung und Besonderheiten hat, die eine Wirkung auf uns ausüben. Daher stellen wir uns künstlerisch den Fragen: Wie beeinflussen uns die Spielorte in unserer Wahrnehmung, unseren Emotionen, unserem SEIN? Wie beeinflusst der architektonische, klar strukturierte und nach funktionaler Ästhetik erschaffene Bauhaus-Raum unsere Choreografie und somit die Aussage des Stückes?

Bei der ersten Begehung des Wasserturms Süd im Halle (Saale) beeindruckten nicht nur die Höhe und die Akustik des Raumes.
Bei der ersten Begehung des Wasserturms Süd im Halle (Saale) beeindruckten nicht nur die Höhe und die Akustik des Raumes.
Die offene Architektur der Großgarage Süd in Halle (Saale) wirkt sehr einladend und lässt unsere kreativen Ideen direkt fließen.
Die offene Architektur der Großgarage Süd in Halle (Saale) wirkt sehr einladend und lässt unsere kreativen Ideen direkt fließen.
Vom Erdgeschoss bis zur Kuppel scheint der H2O-Turmpark in Magdeburg akustisch über 4 Etagen vereint zu sein.
Vom Erdgeschoss bis zur Kuppel scheint der H2O-Turmpark in Magdeburg akustisch über 4 Etagen vereint zu sein.

In unseren Vorstellungen an den verschiedenen Spielorten versuchen wir diese Fragen theatral zu beantworten. Neugierig sind wir, wie sich die Antworten von Ort zu Ort unterscheiden werden. Wenn Sie unser Experiment verfolgen wollen, können Sie zu mehreren Vorstellungen an verschiedene Orten kommen. Sichern Sie sich dafür rechtzeitig ein Ticket! Die Tickets sind zum Teil nur sehr begrenzt verfügbar.


Struktur&Ausbruch (2019) - Doku-Trailer


Spielorte


Wasserturm Süd

Großgarage Süd

H2O Turmpark



Passend zum Bauhaus-Jubiläum bespielten wir

außergewöhnliche Orte der Architektur der Moderne.


Unser Projektteam von "Struktur&Ausbruch"


(co) Christina Bendigs - Volksstimme Magdeburg
(co) Christina Bendigs - Volksstimme Magdeburg

Silke Neumann - Idee / Projektleitung / Choreografie

 

geboren und aufgewachsen in Halle (Saale), studierte an der Hochschule für Musik und Theater „F.M.Bartholdy“ in Leipzig sowie an der Palucca Schule Dresden. Sie stand in zeitgenössischen Tanzproduktionen sowie in zeitgenössischen Musiktheaterproduktionen als Tänzerin auf der Bühne (Projekttheater Dresden; Semperoper Dresden, Kleine Szene; Lofft Leipzig u.a.) und entwickelte bereits viele abendfüllende Produktionen im zeitgenössischen Musiktheater/Musical und im Bereich des Tanztheaters. Ihre künstlerische Heimat ist das "stilistische Crossover". Dabei kann sie auf einen breiten Erfahrungsschatz aus vielen unterschiedlichen Stilen und Genres zurückgreifen, welchen sie für ihr künstlerisches Schaffen sehr gern nutzt, um verschiedene Sparten und Kunstrichtungen in künstlerischer Form stimmig miteinander zu vereinen. Das narrative Element steht dabei immer im Vordergrund.


Mark Badur - Soundkomposition / Musik

 

geboren in Finnland, wächst als Sohn eines Deutschen und einer Finnin in West-Berlin auf. Er beginnt ein Studium der Musikwissenschaften und Musikethnologie an der Freien Universität Berlin, später erfolgt eine Ausbildung zum Toningenieur mit Abschluss Diplom.

Seit mehr als 15 Jahren arbeitet er als freiberuflicher Komponist im Grenzbereich zwischen Bühnenmusik und Sounddesign. Er beginnt eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Regisseurin Jette Steckel, für deren Arbeiten er Bühnenkompositionen u.a. in Köln, Kassel, Berlin, Hamburg und Wien entwickelt. Neben seiner Tätigkeit im Sprechtheater entwickelt und komponiert Mark Badur als Teil der Numen Company auch Musik und Soundkonzepte für Figurentheater-Produktionen.

unser erster Besuch in der Großgarage Süd (Ort der "Grand Tour der Moderne")
unser erster Besuch in der Großgarage Süd (Ort der "Grand Tour der Moderne")

Donna-Mae Burrows - Tänzerin

 

absolvierte ihre Tanzausbildung an der Australien Ballet School in Melbourne. Nach ihrem Abschluss wechselte sie 2012 zum Zürcher Ballett und anschließend zum Bayrischen Staatsballett nach München. Seit 2016 ist sie Tänzerin beim Leipziger Ballett. Bald wird sie dort zurücktreten, um anderen Tanzprojekten nachgehen zu können. Sie ist sehr aufgeregt, ein Teil von Struktur und Ausbruch zu sein.


Rika Yotsumoto - Tänzerin

 

 wurde in den Vereinigten Staaten geboren und zog mit ihrer Familie nach München, wo sie ihre ersten Ballettstunden erhielt. Später begann sie ihr Studium der Politikwissenschaften an der Universität Reed College in Portland, OR, wechselte jedoch bald zum zeitgenössischen Tanz und vollendete ihre Ausbildung mit einem Bachelor of Arts in Dance. Während ihres Studiums sammelte sie u.a. Erfahrungen mit "Abraham In Motion", "Urban Bush Women" und "Dance North Australia. Außerdem tanzte sie für die "Orientheatre Dance Company" unter der Leitung von Mehdi Farajpour (France).

Sie erhielt diverse Stipendien von ihrer Universität zur Teilnahme an verschiedenen Tanzintensives, bspw. an der Iwanson International School of Contemporary Dance Munich, dem Gibney Dance Center NYC und der Paris Summer Academy. Seit Beendigung ihrer Tanzausbildung lebt sie wieder in Deutschland, wo sie derzeit in der freien Szene in Dresden für die Kompanie ConTrust Collective Dresden tätig ist.


Isaac Araujo - Tänzer

 

geboren in Brasilia, nahm er als Kind in Brasiliens Hauptstadt Unterricht in Schauspiel und Kunstturnen. Nach einigen Jahren lernte er eine neue Sprache kennen - den Tanz. Diese Art von künstlerischem Ausdruck wurde zu seiner großen Leidenschaft und ließ ihn nie wieder los. Durch den Tanz kam er auch zur Musikschule, an der er sich dem Klavierspiel widmete, welches seine zweite Leidenschaft wurde. Isaac tanzte in Balletten und zeitgenössischen Stücke ebenso wie in Musicals, Opern und Operetten in Brasilien, de Vereinigte Staaten, Österreich und Deutschland. Nach langjähriger tänzerischer Bühnenerfahrung entwickelte er unter dem Thema "Persona" eine eigene Tanztheater-Produktion. Seit 2015 studiert Isaac in Halle (Saale) Instrumentalpädagogik und unterrichtet Tanz in Halle und Leipzig.


Holdine Wolter - Tänzerin


Stephanie Därr - Kostüm

geboren in Halle (Saale), studiert seit 2017 Bühnen- und Kostümgestaltung und Film- und Ausstellungsarchitektur am Mozarteum in Salzburg, in der Klasse von Henrik Ahr.

Vor ihrem Studium absolvierte sie Praktika in verschiedenen künstlerischen Bereichen. Daraufhin folgte eine zweijährige Ausildung zur Damenmaßschneiderin in der Schneiderei des neuen Theaters und der Oper Halle. Während ihres Studiums assistierte sie unter anderem bei der Abschlussproduktion "Mitwisser" des Thomas Bernhardt Instituts Salzburg. (Regie: Mareike Mikat; Bühne: Thorben Schumüller; Kostüm: Lou Hinderhofer) im Bereich Bühne und Kostüm.


Carla Pigliapoco - Assistentin

 

als gebürtige Hallenserin entdeckte sie bereits in jungen Jahren ihre Liebe für das Theater und den Tanz. Dieser Leidenschaft lfolgt sie bis heute. Nach 10 Jahren Bühnenerfahrung im vorberuflichen Kontext begann sie ihr Studium "Theatre and Performance Practice" an der Metropolitan University in London. Inzwischen ist sie in Leipzig im Studium der transdisziplinären Theaterwissenschaft angekommen. Ihre praktischen Erfahrungen hinter der Bühne sammelt sie bei den verschiedensten Projekten der freien Szene in Halle.


Thomas Leibe - Gestaltung der Plakate & Flyer

 

geboren in Halle (Saale), arbeitet freiberuflich als Illustrator. Erst machte er eine Ausbildung zum Stuckateur später zum Gestaltungstechnischen Assistenten in Grafik und Design. Danach war er Redaktionsleiter eines halleschen Stadtmagazins. Seit 1999 publiziert er regelmäßig in den Printmedien, darunter mehrere Titel für den Eulenspiegel. Seit 2009 hat er mehr als 30 Bücher illustriert und gibt regelmäßig Buchlesungen. Er ist Mitglied der Illustratoren-Organisation und im Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. Sachsen-Anhalt. Thomas Leibe lebt und arbeitet in Halle (Saale).


Hein Schröter - Lichtkonzeption sowie Licht- & Tontechnik


stilistisches crossover - ein wunderbar kreatives Arbeitsfeld

 

Wir haben einen Körper, den ich gern in meiner choreografischen Sprache einsetze und mich auf diese Weise gern wortlos ausdrücke. Sei  es über den Wirkung der Bewegungen, über die Geschichte des Tanzstückes oder  in der  Auseinandersetzung mit anderen Kunstrichtungen.

Silke Neumann

Raum als Klangkörper - akustische Unikate

 

Jeder Raum hat einen spezifischen Klang. Größe, Form und Beschaffenheit tragen maßgeblich zum Reflektions-verhalten bei. Verschiedene höchst ungewöhnliche Räume klanglich zueinander ins Verhältnis zu setzen und musikalisch einzubeziehen, stellt für mich eine sehr  reizvolle Aufgabe dar. 

Mark Badur